Ich schreibe ja eher wenig über mich, weil ich mir bei jedem Text und Post in den sozialen Medien überlege, ob das was ich denke bzw. sagen möchte wirklich einen Mehrwert für andere hat.
Heute jedoch muss ich jedoch mal meine Mutmach- Geschichte teilen.
Letztes Jahr, etwas über 1 Woche nach dem 1. Lockdown sah meine Welt von jetzt auf gleich ein wenig anders aus. Bei der Routinebesprechung meines unauffälligen Befundes der jährlich stattfindenden Mammographie ( das gehört. zur regelmäßigen schulmedizinischen Kontrolle, wenn man an Brustkrebs erkrankt ist ) hatte ich die Eingebung meine Ärztin zu fragen, ob sie nicht auch einen Oberbauchschall machen wolle. Sie antwortete mir dass sei nicht nötig, denn wir hätten den ja erst 6 Monate zuvor gemacht. Irgendwas in meinem Blick brachte sie dazu es doch zumachen, den Oberbauchschall und ich habe es direkt an ihrem Blick gesehen, dass da etwas nicht stimmte…
Sie sah an 3 Stellen unbekannte Raumforderungen ( so nennt man das in der Schulmedizin ) von 2 bis 2.4 cm Durchmesser in meiner Leber und der Verdacht lag nah, dass es sich um Metastasen handelte.
Auch wenn mir das als ehemalige Krebspatientin natürlich bewusst war, dass das bei jeder Untersuchung herauskommen kann, ich bei all den Kontrolluntersuchungen auch immer etwas nervös war, traf mich dieser Verdacht doch wie ein Hammerschlag.
Vor meinem inneren Auge lief direkt der Krebstherapie-Film ab, da mir ja klar war ich was auf mich zukommen würde.
All die Untersuchungen, die jetzt anstanden, Leberbiopsie mit langer Nadel in meine Leber piksen, Knochenszintigraphie, CT, MRT, Port legen für die Chemo, Alptraum! Der Lockdown war von einer auf die andere Sekunde nur noch nebensächlich. Meine Söhne informieren, meine Familie, meine Freunde, Fragen beantworten auf die ich selbst och keine Antworten hatte, mich nicht verrückt machen lassen, Ruhe bewahren so wie schon vor 8 Jahren, denn das hat mich damals schon verrückt gemacht, dieses Tempo der Schulmedizin. Eine Untersuchung jagt die nächste, es bleibt kaum Zeit um Luft zu holen geschweige denn das Ganze zu verarbeiten.
Mit Corona lief das diesmal etwas anders und darüber war ich ehrlich nicht ganz unglücklich. Ohne Corona Test keine Leberbiopsie, das fiel dem Krankenhaus allerdings erst einen Tag vor dem Eingriff ein, so dass sich dieser um 10 Tage nach hinten verschob und ich Zeit für die anderen Untersuchungen hatte.
Nach knapp 4 Wochen lagen alle Ergebnisse auf dem Tisch und ich sagte meiner Ärztin vor der Besprechung, dass ich ein paar Entscheidungen was meinem Behandlungsweg angeht getroffen hätte und es ihre Entscheidung sei diesen mit mir gemeinsam zu gehen oder eben nicht. Ich würde alles machen was sie mir empfiehlt, da sie die Fachfrau sei und ich davon ausgehe, dass sie an meiner Heilung interessiert sei und dass ich mich parallel zu allen Therapien in Absprache mit ihr von einer Heilpraktikerin behandeln lassen würde, um damit meinen Körper für die Therapien der Schulmedizin zu unterstützen. Dass ich keine zeitlichen Prognosen hören will, egal ob es sie gibt oder nicht, denn unachtsam gesprochene Worte machen etwas mit den Patienten und brennen sich im schlimmsten Fall ins Unterbewusstsein ein.
Ich hatte großes Glück mit meiner Ärztin und bin dafür unendlich dankbar, denn leider gibt es nach wie vor immer noch wenige Onkologen, die sich für die Komplementärmedizin interessieren.
Also besprachen wir meinen Befund, 3 Metastasen in der Leber, eine im Lymphknoten am Hals, Knochenmetastasen und die Frage, ob ich denn nie Rückenschmerzen gehabt hätte…
Nöö, das Wort Rückenschmerzen kenne ich habe es aber zum Glück nie erleben müssen. Ich sehe noch ihren ungläubigen Blick und höre ihre Worte, dass ich mich direkt am nächsten Tag in der Strahlenambulanz in St. Georg einzufinden hätte, weil die Metastase im 4. Lendenwirbel alles andere als gut aussähe und sie davon ausgehe, dass ich vor der Bestrahlung und der Chemotherapie operiert werden müsse.
Alles in mir rebellierte bei diesen Worten, denn wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist das nicht selbst mitzubestimmen. Ich fragte was denn mit der Leber sei und sie antwortete, dass diese nicht das Problem sei, viel problematischer sei der Lendenwirbel und es sei Eile geboten und Vorsicht! Ab sofort kein Yoga mehr!
Ich fragte nach was denn genau der Plan sei und sie sagte es erneut, OP bei der wahrscheinlich die Lendenwirbel versteift werden müssten, 10 Bestrahlungen, mindestens 12 Chemos… Ich musste erstmal tief Luft holen!
Und das Ziel ist welches? Alle Metastasen wegzubekommen ? Nein, davon ginge sie nicht aus. Gut wäre schon mal wenn keine neuen dazukämen und die die schon da wären nicht wachsen… Ihre Antwort höre ich heute noch.
Ich musste nochmal tief durchatmen! Und dann antwortete ich, dass mein Ziel ein anderes sei. In meiner Vorstellung kommen keine neuen dazu und die die da sind verschwinden.
Nun ja was soll ich sagen, gestern hat sie mich direkt angerufen nachdem sie den neusten Befund gelesen hatte.
Nach etwas über einem Jahr nach der Diagnose, nach meiner OP an der Lendenwirbelsäule, 10 Bestrahlungen, 18 wöchentlichen Chemos, parallel dazu Misteltherapie, Akupunktur, NEMs, ätherische Öle, regelmäßiges Fasten, Ernährungsumstellung, Jin Shin Jytsu, Löwenzahntinktur, Mariendistel und täglich Meditationen mit Dr. Joe Dispenza sind meine Metastasen sozusagen in der Leber und im Halslymphknoten nicht mehr nachweisbar, die Knochenmetastasen sind weg bzw. verkapselt, weil ich regelmäßig ein Medikament bekomme, das Knochenmetastasen einkapselt und ich bekomme regelmäßig Antikörper.
Das ist mein Weg und so findet jeder seinen eigenen Weg mit seiner Krebserkrankung umzugehen.
Angst zu haben ist legitim, Angst den Vortritt zu lassen, wäre für mich keine gute Entscheidung gewesen.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt den Glauben verloren , denn der kann Berge versetzen und dort wo die Angst beginnt, beginnt auch der Mut!
Bei mir muss sich dieser Befund noch setzen, dafür brauche ich ein paar Tage. So ist das mit den Visionen, wenn sie dann tatsächlich so eintreffen, man kann es gar nicht glauben.
Macht Euch ein schönes Wochenende!
Alles Liebe,
Astrid
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